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Sara Steden

Die Qualitäten des weiblichen Zyklus


In diesen Artikel möchte ich dir gerne ein paar Anregungen geben, wie du dich durch ein wenig Achtsamkeit während deines Zyklus besser kennenlernen kannst. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich der Zyklus über ein wenig Aufmerksamkeit sehr freut!


Deinen Zyklus auf ein paar Tage Blutung im Monat zu reduzieren, wird ihm bei weitem nicht gerecht. Und die Natur hat sich ganz sicher nicht überlegt, uns Frauen mit ein bis drei schmerzhaften Tagen in Monat zu strafen. Schließlich wären wir alle nicht hier, hätten unsere Mütter, Großmütter und alle Frauen vor ihnen keinen Zyklus gehabt.



"At her first bleed a woman meets her power. During her bleeding years she practices it. At menopause she becomes it“

Indianisches Sprichwort





Achtsam durch den Zyklus - warum?

Wir leben in einer Kultur, in der es leider nicht zum guten Ton gehört, wenn wir nicht immer zu 100% einsatz- und leistungsfähig sind. Das Ausmaß, in dem Begehren und Erregung empfunden werden soll, und die Rhythmen, in denen wir leben und arbeiten, orientieren sich stark an einem maskulin geprägten Verständnis von Leistungsfähigkeit.


Es liegt jedoch eine unglaubliche Kraft darin zu wissen, wo wir uns wann in unserem Zyklus befinden und auf die Rhythmen und Signale zu hören, die unser Körper uns zu jedem Zeitpunkt gibt.


Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Hormone ist es schlicht weg gegen unsere innere Natur, die ganze Zeit eine kontinuierliche und gleichbleibende kognitive und körperliche Leitungsfähigkeit von uns zu erwarten, ganz zu schweigen von der Bereitschaft und Lust, soziale Kontakte zu pflegen und zu leben.


Das ist die Chance, die in der Achtsamkeit für den eigenen Zyklus liegt. Wann fühlte ich mich kraftvoll und selbstbewusst, wann aufgebläht und müde, wann emotional und allzu durchlässig gegenüber der Welt?


Ein sehr anschauliches Modell, die das weibliche Befinden während des Zyklus verständlich zusammenfasst und dass, was ich mit 4 Qualitäten meine beschreibt, ist das dafür sehr beliebte Jahreszeitenmodell. Dabei wird jeder Zyklusphasen eine Jahreszeit zugeschrieben und wenn wir uns überlegen wie wir uns in der entsprechenden Jahreszeit fühlen gibt es häufig ein Gefühl dafür, wie wir die Qualität in unserem Zyklus dann auch erleben.



Frühling - Follikelphase


In dieser Phase bereiten die Hormone den Körper auf den Eisprung vor. Die Follikel in den Eierstöcken wachsen und produzieren Östrogen, was häufig dazu führt, dass sich die Stimmung verbessert und die Energie steigt. Viele Frauen fühlen sich auch körperlich stärker und haben eine höhere Libido. In der ersten Hälfte des Zyklus (Follikelphase und Ovulation) bemerken manche Frauen eine gesteigerte Energie und Kreativität. Viele berichten, dass sie in dieser Zeit produktiver und aufmerksamer sind. Müdigkeit und der Heißhunger verschwinden und auch die lästigen Periodenschmerzen sind wieder für ein paar Wochen vergessen. Der Winter ist vorbei und der Frühling da. Wie Pflanzen anfangen zu blühen, bekommt auch der Körper neue Lebensenergie. Der Östrogenspiegel steigt an, die Haut ist rein und der Teint strahlt, der Körper scheint plötzlich wieder allen Anforderungen gewachsen, die sich ihm in den Weg stellen.


Diese Phase kannst du gut nutzen um:


  • Ziele zu definieren und Ideen in die Tat umzusetzten– egal ob persönlich, im Job oder sportlich.

  • Kreativ zu werden

  • Pläne mit Familie und Freunden zu machen

  • Herauszufinden, was dich neugierig macht.


Der Körper bereitet sich wieder von neuem auf die Befruchtung einer Eizelle vor. Dafür reift ein Follikel (eine Art Blässchen) im Eierstock heran. In diesem Follikel befinden sich mehrere Eizellen, von denen eines am Ende reif genug ist, um den Follikel zu verlassen. Die Gebärmutterschleimhaut wird unter den Einfluss von Östrogenen aufgebaut.


Der Anstieg des Östrogen kann für gute Laune und ein insgesamt wohliges Gefühl sorgen. Auch Energie und Lustempfinden steigen aufgrund des Hormonstatus in dieser Phase häufig an.



Sommer - Ovulationsphase


In dieser Phase findet der Eisprung statt, wenn der dominante Follikel platzt und eine Eizelle freisetzt. Die meisten Frauen sind in dieser Phase besonders fruchtbar und haben ein höheres sexuelles Verlangen. Der Östrogen-Pegel ist auf dem Höhepunkt. Die Chancen stehen gut, sich energiegeladen und gesellig zu fühlen. Viele bemerken eine verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit und Ausdauer, was sich positiv auf sportliche Aktivitäten und Fitness auswirken kann.


Die Sommerzeit des Zyklus, die Ovulationszeit, ist die perfekte Zeit um:


  • weiter an persönlichen Zielen zu arbeiten

  • sich mit Familie, Freunden und Bekannten zu treffen

  • mögliche Probleme und Konflikte ansprechen und eine Win-win Lösung finden

  • ein neues Hobby anzufangen und neue Leute zu treffen.


Der Östrogenspiegel sinkt wieder, dafür steigt das Follikel stimulierende Hormon FSH. Dies führt dazu, dass der heranreifen der Follikel platzt und die reifste Eizelle freigibt. Die Eizelle wandert Richtung Gebärmutter und ist jetzt für circa 24-48 Stunden bereit für eine Befruchtung.


Der Eisprung ist die fruchtbarste Phase des Zyklus. Viele Frauen fühlen sich jetzt aufgrund des Hormonspiegels besonders kraftvoll, sind kontaktfreudig und gut gelaunt.



Herbst - Lutealphase


Herzlich Willkommen im Land der Stimmungsschwankungen! Den Herbst erkennt man in der Regel an dem wechselhaften Wetter, von strahlend blauem Himmel am Morgen zu Regen am Nachmittag und Sturm in der Nacht. Nach dem Höhepunkt der Ovulationsphase beginnen die Hormonpegel stark zu schwanken. Vielleihct fühöst du dich jetzt müde, bist schneller gereizt als es dir vielleicht rehct ist deine Brüste spannen, du neigst zu Blähungen und erlebst sogar leihct Krämpfe. In einigen Fällen kann es auch zu Angstzuständen und Kopfschmerzen kommen.

Es ist ein ständiges auf und ab und das leidige PMS (prämenstruelles Syndrom) setzt ein. Es ist gut möglich, dass die Stimmung unberechenbar ist, sich erste Pickel blicken lassen und man sich alles andere als gesellig fühlt.


In dieser Phase kann es hilfreich sein, alles etwas ruhiger anzugehen und Dinge zu unternehmen, die körperlich und mental guttun, z. B.:


  • einen Spaziergang an der frischen Luft

  • den Körper mit sanften oder kraftvollen Yogaeinheiten in Bewegung zu bringen

  • Zeit für dich selbst einplanen.


Obwohl dies nicht immer als positiv empfunden wird, kann eine gesteigerte Emotionalität in der Lutealphase auch dazu beitragen, dass Frauen ihre Emotionen besser wahrnehmen und ausdrücken können. Das kann helfen, Beziehungen zu verbessern und Missverständnisse zu vermeiden.

Wenn du selbst etwas genauer herausfinden möchtest, inwiefern sich dein Zyklus und die Jahreszeiten ähneln, fange einfach an deinen Menstruationszyklus mit einem Tracker festzuhalten und deine Stimmungen zu notieren. Dies kann manchmal auch helfen, Pläne oder Termine auf günstigere Tage zu legen und so das Beste aus den „Jahreszeiten“ zu machen.


Das Hormonprogesteron sorgt für einen Umbau der Gebärmutter Schleimhaut, damit sich die befruchtete Eizelle dort ein nisten kann. Bei nicht Befruchtung zerfällt sie und wird erneut aufgebaut. Zum Ende dieser Phase sinken Östrogen- und Progesteron Spiegel.


Das Auf und Ab der Hormone kann für PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen sorgen. Jetzt kannst du vor allem auf gesunde Fette setzen, um die Emotionen möglichst stabil zu halten und Heißhungerattacken vorzubeugen.




Winter - Menstruation


Wenn keine Schwangerschaft eintritt, fällt der Hormonspiegel ab und die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen, was zur Menstruation führt. Wie im Winter möchte man sich eventuell auch während der Menstruations gerne zu Hause verkriechen und einen kleinen Winterschlaf machen. Es kommt zu Gelüsten auf eine Menge Leckereien, und die Vorstellung, sich mit einer Wärmflasche zurückziehen und einfach abwarten, bis es vorbei ist, wirkt verlockend. Die Level an Progesteron und Östrogen sind auf dem Tiefpunkt und die Perioden-Müdigkeit erwischt die Frau mit voller Wucht. Eventuell kommen auch noch Periodenschmerzen oder andere Symptome hinzu.


Während dieser Zeit darfst du besonders gut auf dich achtgeben, nachsichtig mit dir sein und dem Körper geben, was er braucht:


  • Sanftere körperliche Betätigung

  • Genügend Schlaf und Zeit für Pausen

  • Die Frage, was dir wirklich guttut darf vor der Frage stehen, was dein Umfeld jetzt von dir braucht!


Kommt es zu keiner Befruchtung, wird die für den Eisprung vorbereitet der Gebärmutterschleimhaut wieder abgestoßen. Dafür zieht sich die Gebärmutter zusammen und die Muskulatur muss ganz schön arbeiten, was leichtes Ziehen verursachen kann. Die abgesprochene Gebärmutterschleimhaut wird ausgeleitet und es kommt zur Menstruation.


Aufgrund des Östrogenmangels und der Anstrengung ist die Stimmung häufig eher gedrückt. Vielleicht brauchst du jetzt besonders viel Ruhe. Für die richtige Unterstützung und Energie können jetzt gesunde Fettsäuren, z. B. Omega 3 hilfreich sein.




Ernährung während deines Zyklus


Sämtliche körperliche Funktionen sind auf eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralien angewiesen – dazu zählen auch die Hormone. Du kannst deinen Hormonhaushalt also durchaus über deine Ernährung unterstützen. Deine Stimmung und Gelüste können je nach Zyklusphase schwanken. Je nachdem, in welcher Phase sich dein Körper befindet, werden unterschiedliche Nährstoffe benötigt, um zum Beispiel Hormonproduktion oder – Abbau zu unterstützen. In der Follikelphase wird zum Beispiel Protein für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut benötigt. Während der Menstruationsblutung hingegen verlierst du Eisen und kannst dementsprechend entgegenwirken.


Ich hoffe sehr, dieser Artikel hat dir einen Einblick gegeben, welche Rolle deine Hormone während eines Zyklus spielen und dich als Frau beeinflussen. Mein tiefer Wunsch ist es, dass dir dieses Wissen dabei hilft, ein wenig nachsichtiger mit dir zu sein und deinen körperlichen Empfindungen und Bedürfnissen zu vertrauen!


 

Du möchtest gerne mehr darüber erfahren, wie du deine Zyklusphasen für dich nutzen und dein Leben zyklusfreundlicher gestalten kannst?

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